Der Kommentar von Jurorin Julia Kaiser: Geprägt vom work-in-progress: Diesen positiven Eindruck vermittelt das BlattWerk Quintett. Erst im Moment des Spielens scheinen diese Musiker neu zu erfinden, was sie an Farben und Impulsen in die Musik hineingeben. Alles ist klug arrangiert, auch wohl didaktisch; und macht doch Lust darauf, Neues kennenzulernen. Die Bearbeitung von Ravels »Ma Mère l’Oye« wirkt wie ein Bilderbuch in Pastelltönen, das die Sinne öffnet für all die Luftgebilde und Schwebungen, denen Walter Feldmann im titelgebenden Werk Figur verleiht: »figurations de mémoire« ist ein Hubble-Teleskop für Ohren, durch das man in tieftönige schwarze Löcher hineinlauschen kann.